
In der eHealth-Domäne verfolgt e-SENS das Ziel die grenzüberschreitenden Dienste, welche im LSP Projekt epSOS eingerichtet wurden, weiterzuentwickeln. Diese sollten Bürgerinnen und Bürger in Europa ermöglichen länderübergreifend auf ihre Patientenakten zuzugreifen und Leistungserbringer in die Lage versetzten die im Heimatland ihrer Patienten erstellten Rezepte zu Behandlungszwecken abzurufen.
Die beiden beschriebenen Anwendungsfälle unterstützen die Implementierung der Richtlinie 2011/24 in Hinsicht auf die Anwendung von Patientenrechten in der länderübergreifenden Gesundheitsversorgung. Die Richtlinie ermutigt die EU-Mitgliedsstaaten dazu, elektronische Mittel für den grenzüberschreitenden Gesundheitsdatenaustausch, wie bspw. die Umsetzung von epSOS Anwendungsszenarien und nationale Kontaktpunkte (National Contact Points, verkürzt: NCP, analog zur EU-Dienstleistungsrichtline Single Point of Contacts), einzurichten.
Im Rahmen von e-SENS wurde begonnen, strategisch notwendige Verbesserungen in die aus epSOS entstandene OpenNCP-Initiative als intersektoralen Bausteinen (Building Blocks, verkürzt: BBs) zu integrieren. Der OpenNCP stellt ein durch die epSOS-Länder und die Europäische Kommission gemeinsam gepflegtes ICT-System dar, das einen sicheren, standardkonformen und grenzüberschreitenden Gesundheitsdatenaustausch ermöglicht. Im ersten Jahr von e-SENS wurde der Bestand der in früheren LSPs anderer Domänen entwickelten BBs aufgenommen und in Hinsicht auf ihre Verwertbarkeit und Nachhaltigkeit im domänenübergreifenden Technologieeinsatz bewertet.