
Bisher wurden klassische eingebettete Systeme, wie z. B. Steuergeräte im Auto, ausschließlich in bekannten und stabilen Umgebungen eingesetzt. Zukünftig sollen sie durch Ansätze kollaborativer Systemverbünde auch hoch automatisiert, also eigenständig, in deutlich variantenreicheren Einsatzgebieten mit offen Kontexten Verwendung finden. Im BMBF-Verbundprojekt »Collaborative Embedded Systems« (CrESt) wurde an der Weiterentwicklung eingebetteter Systeme hin zu modellbasierten kollaborativen Lösungen mit gesteigerter Flexibilität gearbeitet.
Das Projekt, an dem 11 Industrie- und 12 akademische Partner beteiligt waren, endete nach drei Jahren Laufzeit am 31. Januar 2020.
Eingebettete Systeme sind fester Bestandteil unseres Alltags. Sie steuern den Airbag in unserem Auto, sorgen dafür, dass Flugzeuge sicher fliegen und die Produktion in der modernen Fabrik reibungslos funktioniert. Der gegenwärtige technologische Stand schränkt das Nutzungspotenzial jedoch erheblich ein. Die existierende Softwaretechnik ermöglicht einen Einsatz nur in vollständig bekannten und stabilen Umgebungen. Auf zum Entwicklungszeitpunkt nicht vorhersehbare Veränderungen der Umgebung kann die Software der Systemverbünde nicht reagieren. Darüber hinaus ist bei wesentlichen Entscheidungen eine zentrale – in der Regel menschliche – Steuerung unverzichtbar. Mit den technologischen Grenzen gehen Sicherheitsbedenken gegenüber einer zunehmenden Unabhängigkeit und Flexibilität einher. Fehler und Ungenauigkeiten bei der Entwicklung können zur Gefährdung von Menschen und zu wirtschaftlichen Schäden führen.
Ob in Fahrerassistenzsystemen, wie z. B. bei der Fußgängererkennung, bei der elektrischen Traktionskontrolle von Zügen, hochindividualisierter Konsumentenelektronik oder in der konfigurativen industriellen Fertigung von Maschinenelementen – für solche hochkomplexen Anwendungen sind Methoden und Werkzeuge nötig, mit denen die Qualität der Systeme garantiert werden kann. Im XIVT-Projekt werden automatisierte Testmethoden für variantenreiche Systeme entwickelt. Diese Testmethoden werden im Rahmen des Projekts konstant evaluiert und in Anwendungen der Industriepartner auf den Nutzen in der Praxis überprüft. So wird gewährleistet, dass die erarbeiteten Methoden zu einer höheren Testabdeckung, sowie zu flexibleren Prozessen in der Produktion beitragen, wodurch die Qualität der Produkte erhöht wird.