Die im Simulator verbaute Projektionstechnik sorgt dafür, dass sich die Nutzer wie im realen Leben fühlen. Auf einer sphärischen Leinwand werden Bilder von acht WUXGA-Projektoren (Barco F22) zu einem 360° Bild zusammengesetzt. Dies übernimmt die von Fraunhofer FOKUS entwickelte Projektions-Software: Mithilfe von Warping, Blending und Projektor-Autoaligment werden die Bilder der einzelnen Projektoren so angepasst, dass sie sich ohne sichtbaren Übergang aneinanderfügen und ein nahtloses Bild entsteht. Die Technik ist nötig, da die Form des Bildschirms – in diesem Fall eine spärische Fläche mit einem Durchmesser von sieben Metern – zu Verzerrungen in den projizierten Bildern führen würde.
Die Fahrerkabine inklusive der Projektoren und des Screens steht auf einem Bewegungssystem, das auf einem 28 Meter langen Schienensystem mit einer nutzbaren Länge von 12 Metern (Verfahrweg) montiert ist. Die gesamte Anlage ist mehr als acht Meter hoch. Der Simulator erlaub hochdynamische Bewegungen in allen Freiheitsgraden.
Wenn sich durch die Bewegungen des Simulators ein Projektor verstellt und sich dadurch in der Projektion Artefakte oder Unschärfen bilden, kann sich das gesamte System (Projektoren und die Kalibrierungs-Kamera) vollautomatisch re-kalibireren, sodass wieder ein nahtloses Gesamtbild entsteht. Dazu nimmt die zentral im Simulator angebrachte, drehbare Kamera die einzelnen Projektionsbilder auf. Diese werden anschließend durch die von Fraunhofer FOKUS entwickelte Software in einer sogenannten Warping Box (Barco WB 1920) kalibriert und zu einem nahtlosen Gesamtbild angepasst. Die Software führt anschließend die dafür nötige Kalibrierung der Projektoren durch.
Die im Fahrsimulator eingesetzte Technologie wird bereits für 360° Kinos, wie z. B. im Nationalpark Hohe Tauern, oder für virtuelle Umgebungen in der medizinischen Ausbildung genutzt.
Der Simulator an der RWTH Aachen wurde von der IMTEC GmbH entwickelt und gebaut. Für die Projektionstechnologie waren die VSimulation GmbH und Fraunhofer FOKUS verantwortlich.