
In der Luftfahrt herrschen hohe Anforderungen an die Hard- und Softwarequalität, die durch Zertifizierungen nachgewiesen werden müssen. Die eingesetzten Komponenten sind sicherheitskritisch und unterliegen somit hohen Qualitätsstandards, da Fehler fatale Folgen haben können.
Obwohl Lösungen der Künstlichen Intelligenz (KI) in der jüngeren Vergangenheit in vielen Wirtschaftssektoren immens an Wichtigkeit gewonnen haben und auch in der Luftfahrt vielversprechende Einsatzgebiete ausgemacht wurden, können sie dort noch nicht eingesetzt werden: Die derzeitigen Zertifizierungsansätze können auf KI-Lösungen nicht angewendet werden. Im Rahmen des Projekts KIEZ 4.0 sollen daher einerseits die technischen, andererseits aber auch die ethischen und juristischen Anforderungen und Implikationen für den Einsatz künstlicher Intelligenz im Luftfahrtbereich untersucht und formuliert werden.
Ziele
Das Ziel des KIEZ 4.0 Projekts ist es, die Anforderungen, die in der Luftfahrt an Lösungen der Künstlichen Intelligenz gestellt werden, möglichst ganzheitlich zu erfassen. Dabei werden neben den technischen Herausforderungen auch die moralisch-ethischen sowie die rechtlichen Fragen des Einsatzes der neuen Technologie erforscht. Bereits heute werden eine Reihe von KI-Lösungen im Luftfahrtsektor entwickelt, etwa zur vereinfachten Befehlseingabe via Spracherkennung oder gar Konzepte ganzer elektronischer Co-Piloten. Da die heutigen Zertifizierungsansätze auf deterministischen Systemen basieren, können die datenbasierten und nicht zwangsläufig deterministischen KI-Methoden mit ihnen jedoch nicht zugelassen werden.
Im Projekt soll daher die Grundlagenarbeit für ein mögliches zukünftiges Zertifizierungskonzept geleistet werden. Dies schließt auch das Vorantreiben von Standardisierungsmaßnahmen für KI gestützte Systemen mit ein.