EMYNOS

nExt generation eMergencY commuNicatiOnS

Rettungshubschrauber auf dem Dach des Unfallkrankenhaus Marzahn in 4 Sanitäter einen Patienten auf einer Trage verladen
© Matthias Heyde / Fraunhofer FOKUS

Das Ziel des Projektes EMYNOS (nExt generation eMergencY commuNicatiOnS) ist es, eine Plattform für die Notfallkommunikation zu designen, definieren und zu entwickeln, die die derzeitigen Einschränkungen z. B. bei der Übermittlung von Angaben zum Standort des Anrufs und der Weiterleitung von Notrufen überwindet.

Einen wichtigen Schwerpunkt stellen dabei die Anforderungen von Menschen mit Behinderungen dar. Zudem sollen Informationen aus sozialen Netzwerken eingebunden werden, um so Hilfsmaßnahmen bei Katastrophen und Notfällen zu unterstützen. Zu diesem Zweck soll EMYNOS Notrufe zukünftig mittels unterschiedlicher Technologien über verschiedene Endgeräte und heterogene Netztechnologien, wie PCs, TV-Geräte, mobile Geräte, AAC und haptische Geräte ermöglichen.

Der Geschäftsbereich Quality Engineering beschäftigt sich im Projekt mit der Erweiterung einer bestehenden VoIP-Client-Software (Linphone), um diese in die EMYNOS Infrastruktur einzubinden. Zudem sollen Systeme wie Interactive Voice Response (IVR) und VoiceXML untersucht und umgesetzt werden. Diese Methoden ermöglichen es, die Notfallkommunikation überlasteter Notrufzentralen automatisiert und beschleunigt zu verarbeiten. Auch ein möglicher Einsatz von Drohnen, durch deren Audio- und Videoübertragung die Situation z. B. nach einer Umweltkatastrophe schneller überblickt werden kann, wird analysiert. Zusätzlich experimentiert der Geschäftsbereich mit dem Einsatz von Umweltsensoren, die in die EMYNOS Infrastruktur integriert werden können und bei Abweichungen von vordefinierten Werten, wie z. B. durch ein Erdbeben oder Überflutungen, einen Notruf zu einer nahegelegenen Notrufzentrale tätigen sollen.

Die Koordination des Projektes übernimmt Dr. Yacine Rebahi von Fraunhofer FOKUS. Der Geschäftsbereich Vernetzte Sicherheit beschäftigt sich innerhalb des Projektes mit der Sammlung und Aufbereitung von Social Media Nachrichten, um den Notrufzentralen einen Überblick über die jeweiligen Situationen zu verschaffen. Unstrukturierte Textinhalte werden gefiltert und nach Klassen geordnet, um verschiedene Gefahrensituationen zu erkennen. Diese Resultate werden dann visuell mit einem Demonstrator präsentiert. Des Weiteren implementiert der Geschäftsbereich einen Warnmechanismus, der automatisch Vorinformationen an die Bevölkerung verteilt und ihnen mitteilt, dass die Behörden bereits Kenntnis vom Vorfall haben und sich darum kümmern werden.

EMYNOS Testbed

Im Rahmen des Projektes wurde durch das Technological Educational Institute of Crete (TEI Crete), das die technische Koordination übernimmt, ein Testbed in Griechenland errichtet. In Anlehnung daran hat der Geschäftsbereich Quality Engineering ein eigenes EMYNOS Testbed aufgebaut. Dieses dient fast ausschließlich dazu, die eigenen Entwicklungsbereiche vorzutesten. Darüber hinaus werden Last- und Performancetests ausgeführt, die in unmittelbarer Umgebung effizienter stattfinden können. Außerdem wird das Testbed zur Untersuchung und Optimierung von Vorgängen in der Infrastruktur verwendet. Durch den Einsatz eines eigenen Testbeds können eigene Bereiche in der Entwicklung schnell und effizient getestet werden.

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