»Souveränität im Digitalen« für die autonome Region Bozen - Südtirol

DPS, Projekte Souveränität im Digitalen Bozen - Südtirol
© Adobe Stock / Robert Ruidl

Ausgangslage & Aufgabe

Die autonome Provinz Bozen - Südtirol steht als eigenständige Verwaltungseinheit vor der Herausforderung, ihre verfassungsrechtlich verankerte Autonomie auch im digitalen Zeitalter zu bewahren und zukunftssicher weiterzuentwickeln. Viele digitale Infrastrukturen, Verwaltungsdienste und Plattformlösungen werden zunehmend zentralisiert oder überregional umgesetzt. Eine zentrale Frage ist daher für die Provinz, wie die Souveränität im Digitalen beibehalten werden kann..

Lösungsansatz und Umsetzung

Ziel des Projekts war es, konkrete Handlungsempfehlungen zur strategischen Ausrichtung der Digitalisierung der Verwaltung zu erarbeiten – immer mit Blick auf die Stärkung der eigenen Entscheidungsfreiheit und Innovationsfähigkeit. 

Um ein fundiertes Lagebild zu erhalten und praxisnahe Lösungen zu entwickeln, hat unser Wissenschaftsteam von den Digital Public Services fünf thematisch fokussierte Workshops konzipiert und mit Vertreterinnen und Vertretern aus Verwaltung, Politik und Wirtschaft der Region Bozen durchgeführt. Ergänzt wurden die Workshops durch ein persönliches Interview mit dem Landeshauptmann, um die politische Perspektive auf die Souveränität im Digitalen einzubeziehen.

Jeder Workshop beleuchtete einen zentralen Aspekt der digitalen Verwaltung und Infrastruktur:

  • IKT-Infrastruktur
  • Digitalisierung der Landesverwaltung
  • Wissensökosystem & Digitale Kompetenzen
  • Digitale Dienstleistungen für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen
  • Innovationsökosystem 

In den Workshops ging es darum, systematisch die bestehenden Schmerzpunkte zu erfassen: Wo hakt es im digitalen Alltag? Welche Systeme oder Prozesse erschweren die Autonomie? Was ist nötig, um unabhängiger und resilienter zu agieren? Die Herausforderungen hat unser Team strukturiert erfasst, in Themenfeldern gebündelt und priorisiert. Dabei wurde deutlich: Die Herausforderungen reichen von technologischer Abhängigkeit über fehlende Schnittstellenstandards bis hin zu Wissenslücken in zentralen Bereichen der digitalen Kompetenz.

Die Workshopteilnehmenden haben fokussiert auch darüber diskutiert, welche digitalen Infrastrukturen lokal kontrolliert werden, in welche Bereichen die eigene Entwicklung sinnvoll sein kann und wie digitale Kompetenzen in Verwaltung und Gesellschaft langfristig aufgebaut werden können.  

Auf Basis der gesammelten Erkenntnisse erarbeitet das Projektteam aktuell konkrete Handlungsempfehlungen, die sich an Verantwortliche in Politik und Verwaltung in Südtirol richten. Diese Empfehlungen zielen auf die Stärkung der digitalen Souveränität, den Aufbau resilienter Systeme und die Förderung eines regionalen Innovationsökosystems.

Das Projekt hat gezeigt: Die Wahrung strategischer Autonomie im digitalen Raum ist nicht nur eine technische, sondern vor allem eine gestalterische Aufgabe. Die autonome Provinz Bozen - Südtirol hat dabei alle Voraussetzungen, um eine Vorreiterrolle im europäischen Kontext einzunehmen – vorausgesetzt, die richtigen Weichen werden heute gestellt. 

Die Ergebnisse der Workshops werden am Ende des Projekts in einem Ergebnisdokument aufbereitet.